Verlagsgeschichte

Knabenkraut und Hummel sind das Symbol eines der bekanntesten Verlage der ehemaligen DDR. Über 300 Titel erschienen (als PDF sortiert nach Name und Autor) bis zum Jahre 1983, dem Todesjahr des jüngeren Bruders der Gebrüder Knabe. 5 Titel von Martin Selber wurden in den Jahren 1972-1984 mit Genehmigung des Verlages im Rowohlt Verlag in der »rororo rotfuchs« Serie nachgedruckt. Karl Friedrich Knabe gründete nach mehrjähriger Verlagsdirektorentätigkeit für den Panses Verlag Weimar (im Lutherhof) 1932 die Weimarer Druck und Verlagsanstalt Gebrüder Knabe.

Der Verlag mit kompletter Druckerei und Buchbinderei produzierte bis zum Kriegsende einheimische Belletristik. Nach dem Krieg versuchten die Brüder Gerhard und Wolfgang einen Neustart. Es erschien zunächst das »Kleine Fremdwörter-Verdeutschungs-Buch« von Gerhard Knabe.

Einige Zeit später wendeten sie sich mit dem »Bunten Spielzeugdorf« an die Kinder, einem Buch mit Zeichnungen von Horst Michel, damals Prof. an der staatlichen Hochschule für Baukunst und bildende Künste in Weimar.

Es folgten einige Kinderbilderbücher wie beispielsweise »Ein Sommertag beim Bienenvolk«, bis bei der Lizenzvergabe für die Arbeitsgemeinschaft Thüringer Verleger das Profil des Knabe-Verlages auf die Altersklasse 8-16 Jahre festgelegt wurde. Die Lizenz für die Arbeitsgemeinschaft Thüringer Verleger (dazu gehörten 8 Thüringer Verlage) wurde im Frühjahr 1953 aufgehoben. Einige bekamen Einzellizenzen, Gebr. Knabe nicht.

Erst nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953 gab es ein Weiter für den Verlag mit folgender Auflage in der Lizenzurkunde: Kinder- und Jugendliteratur für die Altersstufen von 8 - 16 Jahren (einschl. des Berufsschul- und Oberschulalters), besonders Erzählungen und Romane, sowie historische Biographien. Die Bücher kosteten in der Regel unter 4 DDR-Mark und wurden größtenteils unter dem Ladentisch gehandelt, da die Auflagen limitiert und in der Regel sehr klein waren.

Die Auflagenhöhe wurde durch das Papier- kontingent bestimmt und Papier war knapp in der DDR. Nach dem Tod des jüngeren Bruders Wolfgang Knabe ging der Verlag in den Postreiterverlag über. Das Archiv gilt als verschollen.

Weitere Informationen zur Geschichte des Knabe Verlags finden Sie in 'Wurzelprinzessinnen, Detektive und eine Jugendbücherei voller Abenteuer' von Dr. Jens Kirsten.